Besuch im Festspielhaus Baden-Baden bei John Neumeiers Deutung des „Orpheus“ am Sonntag, 16.10.2011

16. Oktober 2011
"Orpheus"

Der Bus brachte am Sonn­tag, den 16.10.2011 eine Gruppe von 40 Mit­glie­dern des För­der­ver­eins Thea­ter Pforz­heim zu der Auf­füh­rung des Ham­burg Bal­lett, mit dem John Neu­meier seine Cho­reo­gra­fie des „Or­pheus“ prä­sen­tierte. Ei­nige der Teil­neh­mer hat­ten be­reits eine Wo­che zu­vor an John Neu­mei­ers Theater-Werkstatt teil­ge­nom­men, bei wel­cher er seine Deu­tung des The­mas dar­stellte. In sei­nem Bal­lett er­zäh­len die Fi­gu­ren des Orpheus-Mythos eine Ge­schichte, die sich im Heute zu­trägt. Or­pheus ist ein Mensch, ein Künst­ler, ein Gei­ger – ein Tän­zer. Seine Be­ru­fung liegt in der Schön­heit sei­ner Kunst. Die zu­fäl­lige Be­geg­nung mit Eu­ry­dike ver­än­dert sein Le­ben. Der Zu­fall be­ein­träch­tigt Or­pheus’ Be­ru­fung, macht diese tie­fer und exis­ten­ti­el­ler. Er ver­liert seine große Liebe durch ei­nen Au­to­un­fall. Um sie für sich wie­der­zu­ge­win­nen steigt Or­pheus hinab in das Reich der To­ten, be­reit seine Kunst für ein Le­ben mit Eu­ry­dike zu op­fern. Doch weil er ein Mensch ist, schei­tert er.

Der erste So­list des Ham­burg Bal­lett, Alex­andre Ri­abko, tanzte die Rolle des Künst­lers und Star­gei­gers Or­pheus mit gro­ßer Aus­druck­stiefe. Die Be­geis­te­rung über die­sen be­ein­dru­cken­den Abend konnte man noch bei der Heim­fahrt in vie­len Ge­sprä­chen spüren.


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